März 2020. Covid-19 brandet in Deutschland an. Wer etwa 10 - 14 Tage in die Zukunft schauen möchte, der guckt nach Italien. Die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus werden Fahrschulen mit Hilfe des § 56 IfSG verschmerzen. Aber was machen wir eigentlich, wenn die Fahrschulen plötzlich alle zu sind?
FORTBILDUNG33.de hat einen großen Fahrschulkunden in Südtirol. Am 08. März erhalte ich vom Inhaber die Rückmeldung, dass dort kein Theorieunterricht mehr gemacht werden darf - fahren dürfen sie noch in der Südtiroler Fahrschule. Ich schreibe diesen Blog am Mittwoch, den 11. März. Sie liebe Leserin, lieber Leser werden ihn frühestens am 25. März lesen/sehen/hören können. Mal sehen, was sich in diesen 14 Tagen in Sachen Coronavirus noch geändert haben wird.
Der Blick in die Zukunft
Es hat eine gewisse Ironie, aber es ist etwas Wahres dran: Wer wissen möchte, was in Deutschland am 25. März sein wird, der schaut heute nach Italien. Das Land ist zu. Die Schulen auch. Öffentliche Veranstaltungen abgesagt. Und ich schreibe Ihnen diese Dinge nicht um Panik zu machen und Hysterie zu verbreiten. Das überlasse ich den Medien und ertrage im Gegenzug geduldig das einlullende Politikergeschwafel. Meine Absicht mit diesem Blog ist eine Andere.
Womit beschäftigen sich Fahrschulen, wenn plötzlich alles zu ist?
Wir werden wohl zwei Haltungen vorfinden, wenn Fahrschulen und ihr Personal temporär stillgelegt sind. Die einen werden die Ruhe genießen und etwas aufräumen. Die anderen werden darüber nachdenken, wie sie die Dienstleistung FAHRSCHULE "berührungsfrei" und damit frei von der Gefahr einer Ansteckung und Weiterverbreitung von Krankheitserregern abwickeln können. Wenn Sie zu den Ersteren gehören, brauchen Sie hier nicht mehr weiter lesen. Sind Sie Freund der zweiten Haltung, lieben Sie also das #neudenken, dann habe ich ein paar Interessante Gedanken für Sie in diesem Blog.
Präsenzunterricht?
Über den Sinn und Zweck des Theorieunterichts habe ich mich an anderen Stellen ja schon reichlich ausgelassen. Ich liebe Unterricht in Fleisch und Blut. Ich brauche diese Bindung zwischen mir und meinen Kunden, die immer dann geschieht wenn mein Kunde vor mir sitzt. Und wir Fahrlehrer sollten alles tun, den heutigen Theorieunterricht in einen für alle Beteiligten sinnvollen Präsenzunterricht zu wandeln. Meine Gedanken hierzu finden Sie in der Theorie 3.0.
Nun wird in den letzten Jahren ja reichlich über Onlineschulungen, Computer based Training, Web based Training, Blended Learning & Co. schwadroniert. Digitalisierung ist das Stichwort. Und irgendwie habe ich das Gefühl, alle reden darüber aber keiner weiß wie es geht. Und obwohl ich der Nummer sehr kritisch gegenüber stehe, bin ich der Meinung, wir Fahrschulen sollten da ins Trainingslager gehen. Wenn wir nicht wie die Blinden über die Farbe sprechen wollen und wenn wir auch nicht das Feld (und damit unsere Kompetenz!) kampflos den Großkonzernen überlassen wollen, dann sollten wir vom Reden runter und ins Ausprobieren kommen. Dann könnten wir fundiert mitreden.
Und was hat das jetzt mit dem Coronavirus zu tun?
Naja, einen echten Vorteil haben Webmeetings, Webinare, Onlineschulungen & Co.: Sie sind keim- bzw. virusfrei. Sie funktionieren auch, wenn plötzlich alles zu ist. Aber wir dürfen nicht ernsthaft glauben, dass wir Fahrschulen diese Technik von heute auf morgen beherrschen. Es braucht Vorbereitung. Einen Provider. Der Ablauf wird ein anderer sein. Vor der Kamera und ohne Präsenzpublikum einen Unterricht zu halten, ist eine ganz andere Nummer. Wie binde ich die Teilnehmer ein? Wie erhalte ich Feedback? Wie komme ich an diese Schwingungen, die in einem Präsenzunterricht sofort zu spüren sind? Wie gehe ich mit Störungen um? Wie können sich meine Teilnehmer vorbereiten? Gibt es Teilnehmerunterlagen? Und wie kommen die Teilnehmer da ran?
Merken Sie den Unterschied?
Während die einen schon wieder Schutzmauern aufbauen, mit dem Finger auf den Gesetzgeber und Verbände zeigen, verbunden mit der Forderung, dass es da erst einmal eine gesetzliche Regelung brauche, bevor man sich mit Online-Theorie auseinandersetze, möchte ich Sie in die Erfahrung bringen. Lassen Sie uns ins Trainingslager für diese Art der Kundenkommunikation gehen. Lassen Sie uns üben, Erfahrungen sammeln. Ausprobieren, was geht und was nicht. Nur dann können wir in Zeiten, in denen schnelles Handeln erforderlich ist, richtig reagieren.
Es braucht einen Ruck!
Ja, ich bin ein Optimist. Und die "Ruck-Rede" stammte einst von Roman Herzog. Aber vielleicht könnte das die gute Seite des Coronavirus sein: Der Ruck, der durchs Land geht. Not macht bekanntlich erfinderisch. Auch auf Seiten des Gesetzgebers. Wer weiß, ob es da nicht per Notverordnung ein Aufweichen für das Erfordernis von Präsenzunterricht geben wird. Gewinnen werden aber nur die, die vorbereitet sind.
Und damit Sie liebe Leserin, lieber Leser merken, dass auch wir unseren Worten Taten folgen lassen, können Sie uns absofort, live und in Farbe, auch per Videochat erreichen. Wenn Sie wollen.
Die Schaltfläche dafür finden Sie auf unserer Homeseite im rechten unteren Bereich.
Dein direkter Draht zu FORTBILDUNG33.de.
In diesem Sinne und bleiben Sie bei bester Gesundheit!
Ihr Nils Hartig
Im März 2020