Ich denke oft darüber nach. Und es ist wirklich merkwürdig: Es gibt offensichtlich einen 9-Jahres-Zyklus in meinem Leben. Und es ist wieder mal Zeit. Dieser Blog handelt von mir. Und ich bin absolut nicht böse, wenn Sie ihn nicht lesen. Und die Frage ist, ob #neudenken alle 9 Jahre die richtige Strategie ist. Wir werden es herausfinden ...

Ich bin Fahrschulkind. Geboren am westlichen Ende des Bodensees. Im behüteten Landkreis Konstanz. Wahrscheinlich haben Sie in der Nähe schon mal Urlaub gemacht. Zwischen den Kuckusuhren und der Schweiz, in der Nähe des 3-Länder-Ecks, lässt es sich gut leben. Die Welt ist heil. Schließlich gibt es dort auch die Schwarzwaldklinik.

9 Jahre

1993 bin ich Fahrlehrer geworden. Ich habe die zwei Jahre Pflichtanstellung in der Fahrschule meines Vaters hinter mich gebracht. 1995 habe ich die Fahrschule gekauft und meine Fahrschulerlaubnis beantragt. Ich war mit Leib und Seele Fahrlehrer. Meine Schüler waren quasi gleichalt. Ich habe sehr viel gelernt zu dieser Zeit. Schließlich ist es meine Grundlage für das, was ich heute tue.

Zum Jahreswechsel 2001/2002 ist etwas merkwürdiges passiert. Ich wollte weiter. Irgendwas in mir ist unruhig geworden. Ich kann das nur ganz schwer beschreiben. Im April 2002 habe ich mit meiner Frau innerhalb von 48 Stunden eine große Entscheidung getroffen: Fahrschule verkaufen und mit Sack und Pack, mit Kind und Kegel nach München umsiedeln. Zu Springer. Ich durfte dort eine Unterrichtssoftware konzeptionell und inhaltlich aufsetzen. Das hat mich gereizt. Meine Freunde haben mich für verrückt erklärt: "Du verlässt das gemachte Nest?". "Du gehst ins Angestelltenverhältnis?". "Warte mal, in drei Monaten bist du wieder hier!".

9 Jahre Vollblut-Fahrlehrer waren zu Ende gegangen. Seinerzeit wusste ich nicht warum. Dafür brauchte es noch weitere 14 Jahre.

Und nochmal: 9 Jahre

Die Welt bei Springer war anfangs nahezu surreal. Ich war angestellt. 30 Tage Urlaub. 14,5 Monatsgehälter. Dienstwagen, Diensthandy, Dienstbeamer. Und wenn ich am Freitag um 16 Uhr immer noch im Büro war, schaute mich meine damalige Chefin Pia Klammer auffordernd an, endlich das Weite zu suchen. Samstags frei. Kantine statt Curywurst. Ich habe dann zum ersten Mal 4 Wochen Urlaub am Stück gemacht. Den Kopf völlig frei. Man gewöhnt sich ganz schnell an diesen Luxus.

Auch inhaltlich hatte ich einen tollen Job bei Vogel. Ich durfte gestalten. Erfinden. Das Klasse B Lehrbuch schreiben. Ich bekam alle 2 Jahre ein neues Türschild als Zeichen meiner Karriere. Einen neuen Dienstwagen auch. Und selbstverständlich Gehaltserhöhungen. 2004 wurde ich ganz nebenbei zum Vortragsreisenden. Auf einmal durfte ich mit dem Flieger in die Fahrlehrerausbildungsstätten um dort in der Fahrlehrerweiterbildung über die Vogel-Produkte zu sprechen. Ich wurde "Frequent-Traveller" bei der Lufthansa. Nicht wegen der Meilen. Das schafft man nicht auf innerdeutschen Flügen. Wegen der Zahl der Flugbewegungen. Kostenfreie Loungebesuche am Flughafen. Dort habe ich dann gesehen, dass all die wichtigen Manager in der Lounge bereits morgens um 8 vor einer Flasche Wein sitzen. Aber ich war auch wichtig. Und zumindest eine Zeit lang hat das meine aufkeimende innere Unruhe zum Schweigen gebracht. 

Im Januar 2011 war sie dann nicht mehr zu beschwichtigen. Meine innere Stimme. Ich habe meinen Springer-Job gekündigt. Die Wenigsten haben das damals verstanden. "Wie kannst du das nur alles wegwerfen!?". Wieder mal hatte ich ein sicheres Nest verlassen. Wieder waren es 9 Jahre. Und ich wusste immer noch nicht genau, warum ich das eigentlich tat.

Und jetzt?

Und dann ging FORTBILDUNG33.de los. Ich hatte eine Anerkennung als Träger für die Fahrlehrerfortbildung bekommen, 5 Laptops in den Koffer gesteckt und das Modul "PC-Professional" gestartet. Premiere war am 29. August 2011 in Kassel. "Ein Tag - ein Thema" war geboren. Ich war eine "One-Man-Show". Völlig ungewiss, was passieren würde. Den Rest der Geschichte FORTBILDUNG33.de kennen Sie.

Und ich weiß, dass Sie jetzt instinktiv anfangen zu rechnen. 2011 - 9 Jahre - der hört 2020 wieder auf! Ich wünschte, Sie könnten mein Grinsen sehen, während ich diese Zeilen schreibe.

Meine Bedienungsanleitung

2015 war für mich persönlich sehr prägend. Ich hatte eine Anleitung bekommen. Eine Bedienungsanleitung für mich selbst. Ich habe verstanden, was meine innere Stimme da eigentlich dauernd in mir tut. Und auf einmal ist es klar. In der Retroperspektive. Ich kann nicht anders. Bei allem was ich tue, glaube ich fest daran, den Status quo in Frage zu stellen. Und ich glaube, dass dieses #neudenken in Zeiten des Wandels die Möglichkeit bietet, Zukunft zu gestalten. Und das ist mir wichtig. Und genau das suffliert mir meine innere Stimme permanent. Und seitdem ich das für mich klar habe, verstehe ich auch, warum bei mir alle 9 Jahre der Wecker klingelt. Ich verstehe auch, warum wir eine Flatrate entwickelt haben, warum es diese komischen themenspezifischen Fortbildungsmodule gibt, ein abibaro, die Fahrausbildung 3.0 und die vielen anderen Dinge, die wir entwickelt haben.

Nein, er hört nicht auf!

Jetzt komme ich zurück auf die Frage oben. Die Antwort haben Sie gesehen. Mein 9-Jahres-Wecker hat nicht geklingelt. Meine innere Stimme ist mucksmäuschen still. Und warum? Weil ich mit FORTBILDUNG33.de nun endlich ein Umfeld gefunden habe, in dem permanentes #neudenken möglich ist. Ich habe Kunden, mit denen ich das machen darf. Mein Trainerstamm findet das geil. Und auch im Headquater sitzen zwischenzeitlich nur noch #neudenker. Alle anderen sind längst geflüchtet. Nein - es gibt keinen Grund für mich, zu kündigen! 

#neudenken

Ganz im Gegenteil. Ich darf heute in diesem Blog und mit diesem Newsletter etwas ganz großes Neues mit Ihnen Starten: #fahrschulcockpit

Seit 10 Monaten arbeiten wir mit maximaler Körperspannung auf diesen Tag hin. Und nun ist es soweit. Wir dürfen wieder einmal den Status quo komplett in Frage stellen. Diesmal in der Art, wie Fahrschulen ihre Verwaltungssoftware betreiben. Wir verbessern nicht den Rechnungslauf, wir haben ihn abgeschafft. Wir bringen keine Dokumente mehr zur Post, wir schreiben kein Kassenbuch mehr und wir weigern uns auch, die geschäftlichen Kennzahlen einer Fahrschule 8 Wochen zeitversetzt für teuer Ged beim Steuerberater zu verwalten. Ach ja, und wir verwehren uns auch gegen die Aussage, Fahrlehrer könnten keine iPhones oder Macs für ihre Fahrschulverwaltung nutzen. Dongles und Mehrfachlizenzen haben wir auch gleich abgeschafft ...

Und wir machen das nicht, um jemanden zu ärgern. Wir tun das auch nicht, um tradierte Geschäftsmodelle zu zerstören. Unser Antrieb ist #neudenken. Deshalb gibt es jetzt #fahrschulcockpit. Und wenn du es liebst, Dinge in Frage zu stellen, wenn du dich fragst, ob die Prozesse in deiner Fahrschule nicht noch einfacher oder ganz neu organisiert werden können? Dann, und nur dann ist Fahrschulcockpit die Fahrschulverwaltungssoftware für deine Fahrschule, die Arbeitsabläufe nicht einfach nur verbessert sondern komplett neu denkt. Mit Fahrschulcockpit haben wir nicht nur eine integrierte Software entwickelt, die alle Verwaltungsabläufe an einer Stelle bündelt, sondern haben alle Prozesse im Fahrschulalltag auf den Prüfstand gestellt, Unnötiges abgeschafft und völlig neue Technologien entwickelt.

Möchtest du dabei sein? Dann hast du ab jetzt die Chance dazu: Zum OnBoarding

Ihr Nils Hartig
November 2019