Kennen Sie Xiang Yu? Machen Sie sich keine Sorgen, ich kannte ihn auch nicht. Seine Geschichte ist aber beeindruckend. Es geht um Hintertürchen, die wir uns gerne offen halten. Das ist menschlich, aber großer Mist. Und Xiang Ju hat das abgestellt. Im Hartig-Blog für den Januar 2019 lesen Sie wie er das getan hat und warum das 2019 für Fahrschulen von Bedeutung sein kann.

Nun die ganze Geschichte: Im Jahre 210 v. Chr. überquerte der chinesische General Xiang Ju mit seiner Armee den Fluss Jangtsekiang. Als sie gelandet waren, befahl Xiang Ju, die eigenen Schiffe in Brand zu stecken. Sein Antrieb für diese drastische Tat war, seinen Männern die Möglichkiet des Rückzugs zu nehmen. Ohne Option einer schnellen Flucht vor dem Feind kämpften seine Soldaten so erbittert, dass sie neun Schlachten in Folge gewannen.

Ist der wahnsinnig? Hat er einfach nur Glück gehabt? Oder steckt da eine weise Strategie dahinter?

Ich fühle mich in jedem Fall ertappt. Muss ich eine Entscheidung treffen, mache ich mir sofort Gedanken über eine Alternative. Den Plan B. Schließlich möchte ich ja gewappnet sein, für das was da evtl. passiert. Als ach so rational denkender Vertreter meiner Spezies, ist es ja auch ein Zeichen von Cleverness, vorbereitet zu sein. 

Was würde ich eigentlich meinen Kindern raten, wenn sie Schlachten schlagen müssen? Überlege dir einen Plan B, falls das mit dem Fahrradfahren nicht klappt? Und meinem großen Sohn rate ich, sich im Vorfeld gleich zu überlegen, wen er noch fragen kann, falls Annabell ihm eine Abfuhr erteilt? Nicht wirklich.

Den Status quo in Frage stellen

Ich erlebe das in den letzen 18 Monaten oft und sehr deutlich in meinen Fortbildungsmodulen. Als FORTBILDUNG33.de stellen wir permanent den Status quo in Frage. Wir glauben, dass das die Möglichkeit bietet, Zukunft zu gestalten. Und auf diesem Themenfeld gibt es auch 2019 für Fahrschulen jede Menge zu tun. Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Es werden immer weniger Fahrschulen. Die Zahl ist zwischenzeitlich nur noch vierstellig. Der Markt schrumpft jährlich in einer Größenordnung von 8%. Der Vergleich mit Österreich lohnt. Dort gibt es auf ca. 8 Mio. Einwohner 400 Fahrschulen. Übertragen auf die Zahl der Bundesbürger hier in Deutschland, könnten wir bei 4.000 Fahrschulbetrieben landen. Wow! 

Konzentrationsprozess

Das wirklich Interessante ist, dass Fahrschulen trotzt rückläufiger Zahl der Fahrschulunternehmen, eine großartige Zukunft bevorsteht. Ein Konzentrationsprozess hat längst eingesetzt. Filialen werden eingedämmt, Arbeit und Ressourcen können besser genutzt werden, Ausbildungskonzepte werden umgesetzt, aus Fahrschülern werden Kunden und Fahrschulen werden attraktive Arbeitgeber. Die Möglichkeiten, die das mit sich bringt, sind vielfältig: Echter Kundennutzen, sinnstiftende Arbeit, dadurch bessere Deckungsbeiträge und endlich Feierabend für dauerüberlastete Fahrlehrer.

Die Hürde

Wünschenswert ist das alles. Aber es wird nicht einfach vom Himmel fallen. Es bedeutet Veränderung. Bewährtes und tradiertes hinterfragen. Liebgewonnenes über Bord werfen. Und das ist die Hürde, die wir nehmen müssen. Damit schließt sich der Kreis zu Xiang Ju. Er hat die eigenen Schiffe verbrannt, weil er weiß, dass Rückzugspositionen veränderungshemmend wirken. Sie nehmen Entschlossenheit. Und genau die braucht es, wenn wir echte Hürden überwinden wollen.

Wäre Xiang Ju Fahrschulunternehmer, wie hätte er bspw. Blockunterricht in seiner Fahrschule umgesetzt? Was meinen Sie? Hätte er vorsichtig mit ein paar einzelnen Blöcken begonnen? Und sicherheitshalber hätte er den regelmäßigen Unterricht weiterlaufen lassen? Um dann bei dem ersten Block, der nicht so richtig läuft sofort wieder zurückzuschwenken auf das alte, bewährte System? Wie hätte er Preistarife eingeführt? Was wäre mit der Umsetzung von "Fahrausbildung 3.0" passiert? Ich denke, die Antwort gibt sich von selbst.

Los jetzt!

Und so möchte ich Sie auffordern. Nachdrücklich! 2019 steckt voller Möglichkeiten. Die haben aber mit dem, was Fahrschulen die letzten 30 Jahre (sehr erfolgreich!) getan haben, nicht so viel zu tun. Lassen Sie uns ein bisschen mutiger werden. Lassen Sie uns gemeinsam Türen hinter uns zu machen. Daraus entwickelt sich gemeinsamer Vortrieb. Leidenschaft. Sinn. Und damit eine Zukunft, die in unseren Händen liegt. Killen Sie den Plan B! Hängen Sie alles was Sie können und aufbieten, in den Plan A, den Masterplan. Ihren Masterplan!

Wir bei FORTBILDUNG33.de haben das die letzten Jahre getan. Unsere Kunden, also SIE, sind Beleg dafür. Und wir werden das auch in Zukunft tun. Mit maximaler Leidenschaft, dem Herz in der Hand und ganz verrückten Ideen.

In diesem Sinne und auf ein 2019 mit großartigen Chancen!
Ihr Nils Hartig
Januar 2019