Suchen Sie auch? Fahrlehrer? Ja dann, suchen Sie weiter. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg. Und nein, wir bei FORTBILDUNG33.de haben die auch nicht im Regal stehen. Obwohl wir viel rumkommen. 
So. Entschuldigung. Das war ketzerisch. Und wir haben ganz konkrete Vorstellungen und auch Lösungen zur Personalsuche von Fahrschulen. Davon an anderer Stelle gerne mehr. Aber ich habe eine Idee für eine Sofortmaßnahme. Um der großen Nachfrage an Fahrstunden gerecht zu werden. Ich bin gespannt, was Sie davon halten.

Die Not ist groß. Fahrschülerstau. Manche Fahrschulen erzählen mir, sie würden einen Anmeldestop erwägen. Eigentlich ein komfortables Problem. Aber stell dir das mal vor! Wartezeiten auf den Führerschein. Keinen Platz mehr in den Fahrschulen. 9 Monate Wartezeit. Kosten 5.000 € für der Führerschein. Gnade uns Gott, wenn das in der Bildzeitung steht.

Und so beginnen meine Gedanken ein Zahlenspiel:

Ein Fahrlehrer schafft pro Jahr durchschnittlich 70 Fahrschüler. Nehmen wir das mal an. Und nehmen wir auch an, dass ein Fahrschüler im Schnitt 23 Fahrstunden plus 12 Sonderfahrten fährt. Also 35 in der Summe. Das ergäbe eine Jahresstundenleistung von 2.450 Fahrstunden. Eine Fahrschule mit 3 vollaktiven Fahrlehrern kommt damit auf 7.350 Jahresfahrstunden. Selbstverständlich dürfen Sie mein Zahlengerüst anpassen, wenn Ihnen diese Zahlen unvernünftig erscheinen. 

Aber was würde passieren, wenn wir es schaffen könnten, 15 % der Fahrstunden einzusparen?

Huiiiii. Jetzt würde ich gerne Ihre Gedanken sehen können. Wie haben Sie reagiert auf diese Frage? Schock? Entsetzen? Ablehnung? Fingerzeig auf den Schüler? Malen Sie mal eben die Mundwinkel Ihres Smilies auf ein Papier. Wir kommen da gleich noch mal drauf.

Jetzt zurück zum Zahlenspiel.

Rein fiktiv. 15 % aus 7.350 Jahresfahrstunden sind 1.102,5 Fahrstunden. Bei 35 Stunden pro Führerschein wären das 31,5 Fahrschüler. Oder auch ein halber Fahrlehrer. Wirksam sofort. Investition? Null! Mehr Zeit oder mehr Ressourcen. Sofortmaßnahme quasi.

Aber jetzt mal zurück zum echten Leben. Wie soll das denn gehen?

15 % sind viel. Keine Frage. Schauen Sie nochmal auf Ihre Mundwinkel. Vielleicht könnte es drei Ansätze mit Einsparpotenzial geben:

  1. Ein blitzsauber strukturiertes und optimiertes Ausbildungskonzept.
  2. Die gezielte Vorbereitung mit dem Locationmanager.
  3. Eine dramatische Umgestaltung des Theorieunterrichts.

 

Ich weiß nicht. Vielleicht schwant Ihnen bei meinen drei Punkten, wo die 1.102,5 Fahrstunden zu finden sein könnten. Und wenn es nur 500 sind, ist uns auch schon geholfen. Sie sind in jedem Fall ein Ansatz. Und so möchte ich sie auch verstanden wissen. Es geht mir nicht um Bedrohung. Ich möchte mit Ihnen Weiterdenken. Lösungen ausloten. Umparken. Im Kopf.

Wenn Sie das mit Ihren Mundwinkeln nicht vereinbaren können, dann ist das auch kein weiterer Gedanke wert. Sind die Mundwinkel zumindest waagerecht, diskutiere ich mit Ihnen gerne meine Gedanken weiter. Im kommenden Herbst. Im Modul Fahrausbildung 3.0. Und natürlich auch gerne überall sonst, wo wir voneinander hören.

Mit den besten Grüßen
Ihr Nils Hartig - 17.05.2017