So oft bin ich nicht zu Hause. Und wahrscheinlich liegt es genau daran. Wenn es an der Haustüre klingelt, bin es selten ich, der aufmacht. Neulich kam es dann doch dazu. Es klingelt, ich laufe zur Tür, öffne - und bin verwirrt: Vor mir steht der Götterbote. Aber er sieht nicht danach aus. Und was das jetzt mit Fahrschule zu tun hat, möchte ich Ihnen im Hartig-Blog für Juli schreiben.

Dienstleistungsmarketing ist schwierig. Sachguthersteller tun sich da leichter. Ein Autohaus zum Beispiel. Die Verkaufshalle sprüht nur so vor Emotionalität. Sie können die neuen Autos riechen, ehrfürchtig vor den 20 Zoll Felgen knien. Das satte "Plopp" beim Türschließen wahrnehmen, sich von den ergonomisch geformten Sitzen umarmen lassen. Die Haptik des Lederlenkrads spüren. Und wenn Sie sich es so richtig besorgen wollen, dann drücken Sie den Knopf und erwecken die acht Zylinder mit den 517 Pferden und den 750 Nm zum Leben. Sie spüren die Vibrationen. Der Magen fühlt den Auspuffsound. Der Popometer die Beschleunigungs- und Fliehkräfte. Und mit großer Wahrscheinlichkeit macht sich dieses Grinsen auf Ihrem Gesicht breit.

Ganz anders bei Dienstleistern. Da gibt es nichts anzufassen und zu spüren. Fahrschulen müssen ihren Kunden die Leistung, die gekauft werden soll, im Vorfeld versprechen. Anzufassen ist da nix. Spüren ist auch schwierig. Also muss die zu versprechende Dienstleistung an Hand möglichst vieler Indizien belegt werden. Der Kunde muss das glauben. Sonst kauft er nicht. Zumindest nicht zu dem Preis, den Sie gerne hätten.

Um Fahrschulen in dieser schwierigen Aufgabe zu stärken, sprechen wir im "Marketingmodul" über die 15 anerkannten Indizien zur Beweisführung für Dienstleister. Gemeinsam überlegen wir, welche für Fahrschulen geeignet sind und welche nicht. 

Aber was hat das jetzt mit dem Götterboten zu tun?

PaketzustellerNun, Indiz Nummer 1 liest sich wie folgt: "Seriös auftreten und kommunizieren". Ein Floskel eigentlich. Jeder von uns ist seriös. Und wir kommunizieren alle wertschätzend. Und so stehe ich dann, um die Eingangsgeschichte fortzusetzen, in meiner geöffneten Haustür. Vor mir steht ein Mann in Jogginghose und Kapuzenpulli. Er hat ein Paket unter dem Arm. Ich bin irritiert. Frage mich, was der da mit meinem Paket macht? Hat er es geklaut? Gefunden? Was will der von mir? Warum klingelt der an meiner Haustüre? Will der Geld?

Das Rätsel löst sich in wenigen Millisekunden auf, als ich auf dem rostigen Lieferwagen einen Aufkleber mit dem Logo eines deutschen Paketauslieferers sehe. Ich begreife, dass Mr. Kapuzenpulli der Hermes-Paketdienst-Fahrer ist. Ich bin verblüfft. Vor allem über mich selbst. Über meine Fehleinschätzung. Über meine Arroganz. Über die falsche Schublade, die ich aufgemacht habe. Paketdienstfahrer sehen eben anders aus. Normalerweise haben die eine Uniform. Und ein eindeutig beflaggtes Auto. Dieser hier nicht. Das hat mich irritiert.

Und um es laut und deutlich zu sagen: Das ist völlig schräg! Wir bemessen die Qualität unserer Dienstleister besonders auch an deren Erscheinungsbild. Passt das nicht mit unserer gängige Denkschublade überein, entsteht ein schlechter Eindruck. Wir werden misstrauisch. Sind geradezu unfair. Dabei hat der Götterbote von eben mein Paket genauso pünktlich, unbeschadet und sicher überreicht, wie die Kollegen in gelbblau oder braun.

Aber es nutzt nichts. Lupenreine Dienstleister legen Wert auf Ihre Erscheinung. Und ich meine jetzt nicht Frisur, Krawatte und Fingernägel. Ich meine "Visuelle Identität". Der Mitarbeiter bei Mc Donald´s hinterm Tresen muss auch aussehen wie ein Mitarbeiter von Mc Donalds hinterm Tresen. Würde der Ihren Burger in Kapuzenpulli und Jogginghose überreichen, wären Sie misstrauisch. Das Gleiche gilt auch für den Tankwart, der Ihre Kreditkarte zum Bezahlen in Empfang nimmt.

Visuelle Identität schafft Vertrauen. Bildet Marken. Ermöglicht Wiedererkennung. Und ist am Ende so etwas wie eine Servolenkung für den Dienstleister. Fahrschulen könnten das besser nutzen. Besonders, wenn sie sich als Dienstleister verstehen. Das Logo ist nur der Anfang einer visuellen Identität. Es geht um mehr. 

Klar ist aber auch: Visuelle Identität kostet Geld. Sie brauchen einen Grafiker, Know How, einen Webentwickler oder eine Internetagentur. Und Zeit. Und weil wir bei FORTBILDUNG33.de gelernt haben, dass diese Kombination im Fahrschulmarkt nicht so oft zusammenfällt, haben wir fahrschullogo.de entwickelt. Ein Service, der das alles aus einer Hand steuern kann. Wenn Sie Lust haben, stöbern Sie mal hier.

Ich jedenfalls bin meinem persönlichen Götterboten dankbar. Er hat mir gezeigt, wie empfindlich wir als Kunde reagieren. Und wie unfair. Eigentlich tut er mir fast Leid, der Götterbote. Jeden Tag vor misstrauisch dreinblickenden Kunden zu stehen? Das ginge sicher einfacher ...

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